Ein Wochenende in Pingyao

Written by M.S.Photographics

31. Juli 2021

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Ein Wochenende in Pingyao – Reiseplanung:

Für den Besuch der historischen Altstadt Pingyao und der Besichtigung des Wang Compounds habe ich ein Wochenende geplant. Die Anreise erfolgte am Freitag von Peking aus, die Rückreise am Sonntagnachmittag.

Mit dem Zug aus Peking kommend, erreicht man den Bahnhof von Pingyao nach etwa 4 Stunden. Mittlerweile gibt es schnelle Direktverbindungen von Peking bis Pingyao, die jedoch rechtzeitig gebucht werden sollten. Alternativ gibt es langsamere Verbindungen, bei denen aber ein Umstieg in Taiyuan nötig ist.

Vom Bahnhof zum historischen Stadtkern kann man bequem mit dem Taxi fahren. Die Altstadt selbst ist autofrei, sodass die letzten Meter zur Unterkunft zu Fuß zurückgelegt werden müssen.

Zwischenstopp in Taiyuan:

Ich habe mir ein Ticket mit Aufenthalt zum Abendessen in Taiyuan gebucht. Anschließend ging die Fahrt mit einem langsamen “Nachtzug” nach Pingyao weiter. Die Anreise benötigt so etwa 6-7 Stunden.

Ankunft und Unterkünfte in Pingyao:

Bei Ankunft in Pingyao war es bereits spät am Abend und die Straßen und Gebäude präsentierten sich stilvoll beleuchtet.

In der Altstadt von Pingyao gibt es eine Vielzahl kleiner und relativ einfacher Hotels und Hostels. Diese sind direkt im historischen Altstadtkern und sorgen für absolut authentisches Lebensgefühl.

Zahlreiche Restaurants findet man fußläufig entlang der Straßen und Gassen. Hier kann man traditionelle Speisen und Gerichte in lokaler Atmosphäre genießen. Zudem laden einige Cafés zum Verweilen an den Nachmittagen ein.

Die Altstadt von Pingyao:

Die Altstadt von Pingyao zählt seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Pingyao wurde im 14. Jahrhundert erbaut und zählt zu den besterhaltenen historischen Städten und war zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert das Finanzzentrum Chinas.

Teile der bedeutsamen Geschichte der Stadt sind bis heute noch erhalten und können in Form von Freiluftmuseen besichtigt und entdeckt werden.

Bei einem abendlichen Spaziergang kann man Pingyao auf menschenleeren Straßen in aller Ruhe erkunden. Die stilvoll beleuchteten und hervorragend erhaltenen, alten Gebäude sind ein absoluter Hingucker. Man fühlt sich wahrhaft in die Vergangenheit zurückversetzt.

Alleine unterwegs in den Straßen von Pingyao fühlt man sich wie an einem Drehort für einen historischen Film.

Am Morgen kommt langsam Leben zurück in die Straßen. Zu Fuß oder auf Zweirädern bewegt man sich hier fort. Entlang der Straßen werden an kleinen Ständen Lebensmittel, Obst, Gewürze und dergleichen verkauft.

Überall im historischen Stadtzentrum verteilt finden sich bestens erhaltene Courtyards. Diese zeugen noch heute vom einstigen Einfluss und Wohlstand der Stadt, als diese noch Finanzzentrum Chinas war.

Die im typisch asiatischen Baustil gehaltenen Häuser und Gebäude prägen das gesamte Stadtbild. Mit ihren besonderen Verzierungen ist jedes für sich quasi ein Unikat.

Besonders ist auch die meist symmetrische Anordnung der Häuser rund um die Höfe.

Neben den Hofhäusern sind in Pingyao auch etliche kleine, ruhig gelegene Tempelanlagen zu finden. Mit ihrer Bauweise integrieren sie sich ebenfalls nahtlos ins Stadtbild und laden mit ihren kleinen Gärtchen zum Verweilen ein.

Langeweile kommt in Pingyao keine auf. Die Einheimischen treffen sich in einer der ruhigen Seitenstraßen zum gemeinsamen Kartenspiel. Alternativ laden zahlreiche Cafés und Restaurants entlang der Straßen zum Verweilen und Genießen ein.

Vom Trommelturm aus hat man einen herrlichen Blick über die die Altstadt, das Treiben auf den Straßen und auf die umliegenden Berge.

Eine faszinierende Aussicht bei Dämmerung über geschwungene Dächer der alten Häuser von Pingyao. Besonders die aufziehenden und von der Sonne angestrahlten Wolken sorgen für eine ganz spezielle Stimmung.

Ein absolut fantastischer Moment, wenn die Sonne hinter dem Stadttor von Pingyao langsam untergeht und den Himmel tieforange färbt.

Der Wang-Compound:

Am Sonntagvormittag stand ein Ausflug zum nahegelegenen Wang-Compound an. Das Familienanwesen ist das größte seiner Art in der Shanxi Provinz und gleicht fast schon einem kleinen Dorf. Es umfasst 231 Hofhäuser mit 2078 Zimmern auf 8 Hektar Fläche. Das Anwesen ist seit 2008 Teil des UNESCO Weltkulturerbes und ist als Freiluftmuseum wahrhaft sehenswert.

Das Zhangbi Underground Castle:

Am Nachmittag war die Erkundung des unterirdischen Schlosses Zhangbi auf dem Programm. Hier ging es in gebückter Haltung durch die Unterwelt. Die Erkundung ist etwas schaurig und faszinierend zugleich, sollte man sich aber keinesfalls entgehen lassen.

Rückfahrt über Taiyuan nach Peking:

Am Spätnachmittag ging es mit der Bahn wieder zurück über Taiyuan nach Peking.

Fazit:

Über das Wochenende in Pingyao konnte ich eine neue Seite Chinas kennen lernen. Den alten, traditionellen und ruhigen Lebensstil. Ohne die Hektik, den Stress und das rastlose Treiben der modernen Großstädte.

Für mich war der Ausflug nach Pingyao eine tolle Erfahrung, um den Kontrast zwischen dem Leben in der Großstadt und dem Leben auf dem Land selbst zu erfahren. Zudem ist Pingyao der ideale Ort, um originale, sehr gut erhaltene chinesische Architektur zu entdecken.

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