Ein Wochenende in Harbin

Written by M.S.Photographics

12. Februar 2021

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Ein Wochenende in Harbin – Reiseplanung:

Für den Besuch der Stadt Harbin, der Besichtigung des weltgrößten Ice- and Snow-Festivals und der Zuchtstation für Sibirische Tiger habe ich ein Wochenende geplant. Die Anreise erfolgte am Freitagabend von Peking aus, die Rückreise am Sonntagabend.

Mit dem Flugzeug aus Peking kommend, erreicht man den Flughafen von Harbin nach etwa 1,5 Flugstunden.

Vom Flughafen empfiehlt es sich entweder mit einem hoteleigenen Shuttleservice oder per Taxi zur Unterkunft zu fahren. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde, je nach Witterung auch länger.

Um der Extremkälte von gefühlten bis zu -40°C tagsüber aus dem Weg zu gehen, empfiehlt es sich, Harbin etwa Mitte Februar zu besuchen. Man sollte dennoch zum einen den Nationalfeiertagen um das Frühlingsfest aus dem Weg gehen und zum anderen die Tagsehöchsttemparaturen im Auge behalten. Sobald das Eis zu schmelzen beginnt wird das Ice- and Snow-Festival aus Sicherheitsgründen für Besucher geschlossen.

Warme Kleidung, festes, warmes Schuhwerk und gegebenenfalls Wärmepads sind ein absolutes Muss. Je nach Witterung weht teils ein kräftiger, beißend kalter Wind aus Norden. Dieser lässt jegliche Aktivitäten im Freien schnell zur Qual werden. Besonders, wenn man nicht entsprechend gekleidet und darauf vorbereitet ist.

Die Ankunft in Harbin:

Die Ankunft in Harbin ist problemlos. Vom Flughafen aus kann man bequem mit einem der zahlreich verfügbaren Taxis zum Hotel fahren. Alternativ lässt sich ein Shuttleservice bei den meisten Hotels bei Buchung mitreservieren.

Die Unterkünfte in Harbin:

Harbin ist eine recht moderne Millionenmetropole mit zahlreichen guten, bis zum Teil auch exklusiven Hotels in der Nähe des Ice- and Snow-Festivals. Schon die mittelpreisigen Hotels sind bequem und komfortabel eingerichtet und bieten alles was man nach einem kalten Tag draußen, zum Aufwärmen benötigt.

Neben warmer Dusche oder Whirlpool auf dem Zimmer, verfügen viele Hotels auch über eine Sauna, welche die Hotelgäste kostenlos nutzen können.

In der Regel verfügen die Hotels auch über gute und gepflegte Restaurants, in denen man nach der Rückkehr den Tag bei einem schönen Abendessen ausklingen lassen kann, ohne nochmals raus in die Kälte zu müssen.

Das Harbin Ice- and Snow-Festival:

Das Ice- and Snow-Festival in Harbin ist auf zwei großflächige Gelände aufgeteilt. Die Snow-World und das Ice-Festival.

Es bietet sich an, die Snow-World untertags zu besuchen und etwa bei Sonnenuntergang das Ice-Festival zu besichtigen. Ist in der Zwischenzeit noch Luft, ist ein Spaziergang durch die russisch geprägte Fußgängerzone absolut lohnenswert.

Die Snow-World:

In der Harbin Snow-World findet man nahezu originalgroße, fein detaillierte Nachbauten chinesischer Sehenswürdigkeiten, wie den berühmten Himmelsaltar, der im Original in Peking zu finden ist.

Zudem findet man winterliche Dörfer, die hier ganz aus Schnee dem Original nachempfunden sind.

Im Skulpturenabschnitt sind überlebensgroße Schnee-Exponate von Künstlern aus aller Welt ausgestellt, die hier bis zum Frühling betrachtet werden können.

Wem die Kunstwerke und Schneebauten alleine zu langweilig sind und wer gerne etwas Abwechslung und Action möchte, bekommt in der Snow-World ebenfalls genug geboten.

Neben Eislaufen, Eishockeyspielen sind hier auch verschiedene Rutschen und Eiskanäle teils kreativ in die Kunstobjekte integriert.

Hier können sich, besonders die kleinen Gäste, nach Belieben austoben.

Die für den Rodel- und Eislaufspaß benötigten Utensilien sind vor Ort erhältlich und zumeist mit im Eintrittspreis enthalten.

Aufgrund der Größe des Geländes und der Vielzahl an Attraktionen, halten sich die Wartezeiten in Grenzen. So kommt jeder zur Genüge auf seine Kosten.

Die Fußgängerzone von Harbin:

Nach dem Snow-Festival ist ein Abstecher in die Fußgängerzone zum Aufwärmen ideal. Hier kann man in einem der zahlreichen Cafés ein Stück Kuchen und ein warmes Getränk genießen. Anschließend geht es dann zum eigentlichen Highlight, dem Ice-Festival, wieder in die Kälte nach draußen.

Auf Grund der geografischen Lage, ist in der Fußgängerzone von Harbin der architektonische und kulturelle Einfluss Russlands deutlich zu sehen. Die Gebäude, so wie auch die angebotenen Waren sind zum Teil stark russisch geprägt.

Trotz der klirrenden Kälte sollte man sich die kalte Spezialität Harbin´s, das „Modern-Eis“ auch im Winter nicht entgehen lassen. Besser als draußen, genießt man es jedoch in einem der angenehm beheizten Cafés.

Gestärkt mit einer warmen Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen ist es Zeit wieder aufzubrechen und die Hauptsehenswürdigkeit Harbins anzusteuern. Von der Fußgängerzone aus ist das Ice-Festival fußläufig zu erreichen.

Das Ice-Festival:

Das Harbin Ice-Festival ist das größte seiner Art weltweit. Hier findet man gigantische Bauwerke, hergestellt aus purem Eis, die nachts spektakulär beleuchtet, für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen.

Um die Zeit im Freien bestmöglich zu nutzen, empfiehlt es sich um den Sonnenuntergang mit dem Besuch zu starten. So hat man noch Gelegenheit die Gebäude im unbeleuchteten Zustand zu bestaunen und spart sich einen eventuellen zweiten Besuch am Tag.

Denn besonders bei Sonnenschein sind die Bauten aus hunderten oder gar tausenden Eiswürfeln schimmernd wie Kristalle und wirken teils noch beeindruckender als beleuchtet bei Nacht.

Nach Sonnenuntergang werden die Eisbauten kunstvoll beleuchtet. Auch musikalisch hat das Festival so einiges zu bieten. Auf einigen Bühnen finden Tanzeinlagen und Shows statt, die für zusätzliche Abwechslung sorgen.

Neben asiatischen Gebäuden, Pagoden und Brücken haben auch international bekannte Bauwerke, wie der Burj Khalifa aus Dubai oder das Colosseum aus Rom einen Platz auf dem Gelände bekommen.

Auf dem Gelände ist alles aus Eis nachgebildet. Selbst die Treppen und Geländer sind, teils kunstvoll verziert aus purem Eis gebaut. Warme Schuhe und Socken sind daher zwingend nötig, da sonst auch der Untergrund für kalte Füße sorgt.

Neben großen und berühmten Bauwerken ist auch fragile und bis ins Detail herausgearbeitete Eiskunst auf dem Festivalgelände ausgestellt.

Wer sich zusätzliche Abwechslung wünscht, kann sich beim Rodeln und Eislaufen vergnügen oder sich an einer Eisbar einen Cocktail servieren lassen.

Die Zuchtstation für Sibirische Tiger:

Eine weitere Attraktion in Harbin ist die Zuchtstation für Sibirische Tiger. In weitläufigem Gelände können sie hier ähnlich wie in freier Wildbahn leben.

Mit spezialvergitterten Safaribussen wird man durch die riesige Anlage gefahren. Mit etwas Glück bekommt man die Tiere dann quasi hautnah vor die Kamera.

Neben den Sibirischen Tigern sind hier auch Löwen und in anderen, etwas kleineren Gehegen weitere Raubkatzen zu sehen.

Fazit:

Das Wochenende in Harbin war ein super, wenn auch extrem kaltes Erlebnis. Der Zeitplan von Freitagabend bis Sonntagabend ist aus meiner Sicht ausreichend, um die Ice- and Snow-World und auch die Sibirischen Tiger zu besuchen.

Es war zwischendurch auch noch Zeit genug für einen Kaffee in der Fußgängerzone. Dieser schmeckt bei den Temperaturen im Freien gleich doppelt gut.

Wer sich für Eis und Schnee oder auch für Raubkatzen interessiert, dem kann ich ein Wochenende in Harbin im Spätwinter uneingeschränkt empfehlen.

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