Chinas Tropeninsel Hainan – Die Mitte

Written by M.S.Photographics

11. April 2022

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Chinas Tropeninsel Hainan – Reiseplanung:

Die Insel Hainan ist mit einer Fläche von 33.920 Quadratkilometern die kleinste Provinz und zugleich der südlichste Punkt Chinas. Bekannt ist die Insel für ihr tropisches Klima, sowie die Sandstrände im Süden und das bewaldete, bergige Inselinnere. Der Norden und Westen sind touristisch weniger von Bedeutung.

Die Anreise ist mit dem Flugzeug von nahezu jeder größeren chinesischen Stadt aus möglich. Man kann entweder nach Haikou im Norden oder nach Sanya im Süden fliegen. Die Verbindungen nach Haikou sind meist deutlich preiswerter, da Sanya die touristisch attraktivste Stadt ist.

Auf der Insel hat man die Möglichkeit, preiswert mit dem Schnellzug um die Insel herum zu fahren. Bahnhöfe gibt es in den bedeutendsten Städten entlang der Küste. Alternativ kann man sich an einem der Flughäfen ein Fahrzeug mieten, wozu jedoch der chinesische Führerschein nötig ist.

Auf Grund des tropischen Klimas empfiehlt es sich, die Sommermonate, sowie die Regen- und Taifunsaison zu meiden. Die angenehmste Reisezeit ist zwischen Ende September und Anfang Mai. Die chinesischen Nationalfeiertage sollten auf Grund des Reiseansturms und der entsprechend hohen Preise vermieden werden.

https://youtu.be/ZE7AqnhOwTE

Berge und Regenwald in der Inselmitte:

Sowohl vom Norden als auch vom Süden aus lässt sich das Innere der Insel erkunden. Hierfür ist entweder ein Mietwagen oder ein Fahrzeug mit Fahrer nötig. Tagesausflüge können, von Sanya aus, zum Teil von den Hotels organisiert werden. Mitunter sind auch mehrtägige Touren buchbar.

Der BaiHuaLing Regenwald:

Etwa zweieinhalb Fahrstunden (165 km) liegt südlich von Haikou der BaiHuaLing Regenwaldpark. Hier kann man entweder auf eigene Faust oder in geführten Kleingruppen den tropischen Regenwald erkunden.

Festes, wasserdichtes Schuhwerk ist, besonders während der Regenzeit, von Vorteil. Die Stellen, die zum Überqueren der Flüsse dienen, sind auf Grund der höheren Wasserpegel teilweise etwas überflutet.

Immer wieder passiert man Lichtungen mit Weihern und kleinen Seen. Im Wald versteckte Pavillons laden zum Rasten und Entspannen ein.

Der Blick von oben auf den BaiHua Wasserfall, den größten Wasserfall des Parks. Während der Regensaison kommt es mitunter vor, dass der Weg bis zum Wasserfall auf Grund von Überflutung gesperrt ist. Im Hintergrund kündigt sich bereits der nächste Regenschauer an.

Das Dorf der Miao Minderheit:

Der Regen hat sich genauso schnell verzogen, wie er gekommen war. Nach dem Schauer klarte der Himmel wieder auf und wir fuhren vom Bai Hua Ling Regenwald zu einem Dorf der Miao Minderheit.

Der Dorfplatz und die Häuser der Bewohner von oben. Auf einem Spaziergang durch den Ort kann man interessante Informationen über das Leben und die Geschichte der Miao Minderheit bekommen. Im Anschluss setzten wir die Fahrt in Richtung WuZhiShan fort, wo die nächste Unterkunft, das Hotel Huaite Caiyunfei, gebucht war.

Nach dem Einchecken im Hotel ging es in die Kleinstadt WuZhiShan, die nach einem der bekanntesten Berge der Insel benannt ist. Dort gab es zum Abendessen traditionellen Hainan Hotpot.

Aussichtspunkt im Regenwald am Berg WuZhiShan:

Der nächste Tag begann regnerisch und wolkenverhangen. Trotzdem wollten wir den Plan umsetzen und einen der bekanntesten Berge der Insel Hainan zu sehen bekommen. Den besten Blick auf den WuZhiShan (Fünf-Finger-Berg) hat man eigentlich vom Tropical Rainforest Aussichtspunkt aus. Leider war an diesem Tag außer Wolken nichts zu sehen.

Wir beschlossen daher, den Rundweg zu gehen, der vom Aussichtspunkt aus durch den Regenwald führt.

Der abwechslungsreiche, etwa vier Kilometer lange, einfach zu gehende Wanderweg führt durch herrliche, tropische Vegetation.

Zunächst geht es über mehrere Treppen hinunter, tiefer in den Regenwald. Der weitere Weg ist relativ eben und gut begehbar.

Häufig passiert man Hinweisschilder, welche die Besucher auf teils humorvolle Art und Weise darauf aufmerksam machen, wie man sich vorbildlich in der Natur zu verhalten hat.

Auf etwa halbem Weg lichtet sich der Wald und ein kleiner Verkaufsstand kommt zum Vorschein. Hier werden frisch gegrillte Eier und mit Reis gefüllte Bambusrohre verkauft. Ein leckerer Snack für zwischendurch.

Der Weg zurück zum Ausgangspunkt führt am Fluss entlang. Teils auf schmalen Wegen, teils über Brücken und Stege geht es abwechslungsreich und kurzweilig in Richtung Parkplatz.

Am Nachmittag fuhren wir weiter zur nächsten Unterkunft, dem Qixianling Baoting Liyuan Hot Spring Hotel. Für den Rest des Tages waren keine weiteren, großen Aktivitäten geplant, da für den folgenden Tag eine längere Bergtour auf dem Programm stand. Die Besteigung des QiXianLing Berges (Sieben Feen Berg).

Aufstieg zum Sieben Feen Berg:

Ausgeruht und voller Tatendrang machen wir uns auf dem Weg. Bei perfektem Bergwetter fuhren wir von der Unterkunft in Richtung des Sieben Feen Berges.

Was vom Eingang aus noch relativ einfach und harmlos aussieht, wird sich im späteren Verlauf als ziemlich anstrengendes und kräftezehrendes Unterfangen herausstellen.

Der knapp zweieinhalb Kilometer lange Weg führt über 3770 Treppenstufen und etwa 900 Höhenmeter zum Gipfel auf 1127 Metern über dem Meer.

Hinterhalb des Parkeingangs führt der Weg zunächst flach durch den Wald. Von Zeit zu Zeit kommt man an kleinen Rasthäuschen vorbei, an denen man sich mit Getränken und kleinen Snacks versorgen kann.

Vorbei an Wasserfällen und steinernen Statuen wird der Weg nach oben immer steiler und anstrengender.
Unterhalb des Gipfels geht es nun an die Kraft und Ausdauer. Schier endlos scheinen die Treppen nach oben zu führen. Als der Wald lichter wird ist der Gipfel schon scheinbar zum Greifen nahe, doch der Schein trügt.

Um auf die zweite der drei Zinnen zu gelangen, muss man zunächst nochmal ein gutes Stück absteigen, bevor man den finalen Anstieg in Angriff nehmen kann.

Der letzte Anstieg zum Gipfel ist zugleich auch der anspruchsvollste Teil der Tour. Hier ist Klettern nötig und die einzige Absicherung ist eine Kette zum Festhalten.

Entschädigung für die Mühen des Aufstiegs ist der Ausblick auf die umliegenden Berge und Dörfer. Leider sind bei Ankunft am Gipfel bereits wieder erste Wolken aufgezogen, sodass die Sicht etwas eingetrübt war.

Wieder zurück am Fuße des Sieben-Feen-Berges angekommen. Alles in allem ist diese Tour ein absolutes Highlight, das man sich bei einem Besuch auf der Insel Hainan nicht entgehen lassen sollte.

Vom Sieben-Feen-Berg fuhren wir am Spätnachmittag weiter in Richtung Sanya, wo ein letzter Unterwegsaufenthalt beim Miao Minderheiten Park geplant war.

Der Miao Minderheiten Park:

Um die Wege kurz zu halten und Zeit zu sparen, haben wir für die Besichtigung des Miao Minderheiten Parks die Unterkunft direkt neben dem Gelände gebucht.

Das Hotel Binglanggu Inn besteht aus mehreren zweistöckigen Häuschen mit eigenem Balkon oder eigener Terrasse, die in das Gelände des Parks mit integriert sind.

Das relativ einfache Frühstück wird in der Nähe des Parkeingangs in einem eigenen Gebäude serviert. Wem das zu schlicht ist, kann sich auch selbst etwas mitbringen und sein Frühstück vor dem Haus genießen.

Der Wohnbereich der Häuschen ist mehr als ausreichend groß. Neben dem Schlafraum mit Schreibtisch und Fernseher hat man im Nebenraum genug Platz um seine Koffer auszubreiten.

Die kleinen, aber feinen Holzhäuschen sind eine hervorragende Unterkunft mit Wohlfühlatmosphäre.

Der Miao Minderheiten Park selbst zeichnet sich durch Familienfreundlichkeit aus. Neben Informationen über die Geschichte der Miao kann man hier auch das authentische Leben beobachten. Nach wie vor leben hier die Einwohner des Reservats treu ihre Traditionen und pflegen ihre Bräuche.

Zudem bietet der Park verschiedene Attraktionen, wie eine Kartbahn, verschiedene Rutschen und Shows, die einen Besuch abwechslungsreich und kurzweilig machen.

Statt auf moderne Technik zurückzugreifen, gehen hier die Frauen der traditionellen Handwerkskunst nach. Teils über 80 Jahre alte Frauen weben täglich mehr als acht Stunden lang Teppiche, Tücher und Schals. Auch die Kunst des Korb- und Hutflechtens wird hier nach alter Tradition weiterhin ausgeübt.

Der Blick aus der Vogelperspektive über das Miao Minderheiten Reservat. Nach einem sehr informativen und abwechlungsreichen Besuch setzten wir unsere Fahrt nach Sanya im Süden von Hainan fort.

Fazit:

Meist verbindet man einen Inselurlaub mit Strand und Meer. Dennoch hat jede Insel meist viel mehr zu bieten. Auf Hainan hat man definitiv vieles verpasst, wenn man sich nur auf Strand und Meer beschränkt.

Das Innere der Insel mit ihren Bergen und tropischen Wäldern ist höchst abwechslungsreich und spannend zu erkunden.

Wer gerne wandert und den Urlaub nicht nur am Hotelpool oder am Strand verbringen möchte, kommt hier voll auf seine Kosten.

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